AUEL
Ortsbeschreibung
Der Ortsteil Auel liegt 1 km östlich von Steffeln ca. 450 - 460 m über NN. Der Killenberg (517 m) und der Geißbüsch (503 m) sind die höchsten Erhebungen rund um Auel. Die Ortslage wird durch den Bachlauf des "Tieferbach" geprägt, der im Dorf durch seinen schönen Uferbewuchs und der Statue des hl. Johannes von Nepomuk auf der Brücke betont wird. Die ehemalige Wallfahrtskirche St. Maria liegt im Ortsmittelpunkt des Dorfes. Das Gemeindehaus ist Treffpunkt der örtlichen Vereine. Es bietet Platz für Festlichkeiten bis zu 100 Personen. Der Sportplatz befindet sich oberhalb des Dorfes ausgangs der Straße "Auf der Buch".
Bevölkerungsstruktur
Die überwiegende Zahl der Bewohner verdienten sich ihren Lebensunterhalt als Arbeitnehmer bzw. als Neben- oder Zuerwerbslandwirte, denen vier Haupterwerbslandwirte gegenüberstanden. So kann man bis ca. 1950 von einem hauptsächlich agrarisch strukturierten Dorf sprechen. Heute ist nur noch ein Vollerwerbslandwirt tätig. Die Zahl der Nebenerwerbslandwirte tendiert gegen Null. Ebenso gibt es zum heutigen Zeitpunkt nur noch zwei selbstständige ortsansässige Handwerksbetriebe.
Entstehungsgeschichte
Auel wird erstmals im Jahre 1222 erwähnt. Im Prümer Güterverzeichnis steht: "Ovele villan I iuxta Lisendorpht que Ovele applatur." Übersetzt etwa: "Ovele eine Villa nahe bei Lissendorf welche Ovele genannt wird." 1282 wurde das Dorf Auel und die Burg Steffeln an Gerhard, Herr zu Blankenheim, verkauft. Danach gehörte es zu Daun und wurde 1396 an den Herrn von Casselburg und Gerolstein verpfändet. Bis 1660 gehörten Steffeln und Auel zur Pfarrei Lissendorf (Diozöse Köln). Dann wurde Auel Filialkirche der neuen Pfarrei Steffeln. 1801 kam Steffeln zur Diozöse Lüttich und Auel zur Pfarrei Duppach (Diozöse Trier). Somit wurden Auel und Steffeln politisch und kirchlich getrennt. Bis 1970 gehörte die Gemeinde Auel zum Amt Lissendorf in Birgel. Im Zuge der Verwaltungsreform wurde Auel nach Steffeln eingemeindet und gehört seitdem zur neu geschaffenen Verbandsgemeinde Obere Kyll. Die im 15. Jhd. erbaute Wallfahrtskirche ließ der 1779 verstorbene Michael Baur, ehem. Oberst und späterer Pfarrer, durch Heirat zu Wohlstand gelangt, auf mehr als das Doppelte vergrößern. Die Seitenaltäre, 18. Jhd., wurden nach der Überlieferung ebenfalls von M. Baur gestiftet. Der Hochaltar, eine reichere handwerkliche Arbeit in Hauenstein, stammt aus dem 17 Jhd. und kommt aus der Werkstatt des Himmeroder Klosters. Die 1,50 m hohe Holzfigur der Mutter Gottes mit dem Kinde auf den Wolken, stammt aus dem 18 Jhd. und soll ein Geschenk der Gräfin von Blankenheim sein. Bis in die heutige Zeit ist Auel noch als Wallfahrtsort bekannt. Obwohl 1832 von der Obrigkeit untersagt, führen auch heute noch viele Pilgerreisen und Prozessionen durch Auel. Die Statue des hl. Johannes v. Nepomuk auf der Dorfbrücke (heimischer Sandstein 1763) wurde auch von Michael Baur gestiftet.
Vor dem Hintergrund des 800jährigen Jubiläums der Ersterwähnung von Auel im Jahr 2022 hat Peter May umfangreiches Material zur Dorfgeschichte auf folgender Website zusammengestellt: https://auel-800.jimdosite.com/.
Einwohnerstatistik:
1810 80 Einwohner
1853 151 Einwohner
1889 170 Einwohner
1900 174 Einwohner
1910 190 Einwohner
1920 210 Einwohner
1930 207 Einwohner
1950 213 Einwohner
1960 186 Einwohner
1980 163 Einwohner
1990 137 Einwohner
2001 151 Einwohner
2006 166 Einwohner
Besondere Ereignisse ab 1900
1901 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Auel
1921 Fließendes Wasser in Auel
1922 Strom in Auel
1922 Erstellung der ersten Straßenbeleuchtung
1949 Heimatprimiz Pfarrer Matthias Meyer
1951 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Auel
1952 Heimatprimiz Pater Johann Begon
1953 Errichtung des Ehrenmales an jetziger Stelle
1957 Bau der Gefrieranlage
1964 Heimatprimiz Pater Peter Bernardy
1965 Auflösung der einklassigen Volksschule
1965 Gründung des Aueler Sportvereins
1969 Bau der Leichenhalle
1971 Bau des Sportplatzes Auf der Buch
1978 Einweihung des neuen Gemeindehauses
2001 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Auel
(Informationsquelle: Heinz Kilian, Auel)